Analoge Portraits - die 3 besten Filme

Die Auswahl des richtigen Films ist essenziell für das gewünschte Ergebnis. Neben den optischen Merkmalen der verschiedenen Fotofilme gibt es auch einige technische Merkmale die zu beachten sind. Gerade für Anfänger in der Analogen Fotografie kann die Auswahl des richtigen Films undurchsichtig und erschlagend sein. Dieser Beitrag richtet sich an Anfänger, deshalb beziehen wir uns zunächst auf 35mm Kleinbildfilme (Typ135).

Technische Filmbezeichnung

Für den gleichen Film gibt es oft unterschiedlichste Bezeichnugen. Nicht bezogen auf den Namen, sondern auf die technischen Details der Filme. Hier ein Überblick.

ISO, ASA, Entwicklungsprozess, Format usw.

Die wichtigsten Merkmale sind die ISO/ASA sowie das Filmformat. Während beim Kodak Gold nur "ISO 200" angegeben ist, sind die angaben beim 200er Fujifilm schon detailreicher. Dort findet man auf der Rückseite: ISO 200/24° . Wenn du jetzt deine Kamera in die Hand nimmst, musst du je nach Modell die ASA des eingelegten Films einstellen.

Keine Sorge, es ist nicht Ansatzweise so kompliziert wie es klingt. Denn: ISO = ASA + DIN. ASA ist die alte amerikanische Norm für Lichtempfindlichkeit und DIN die alte deutsche. ISO ist eine moderne internationale Form. Die Gradzahl entspricht der alten deutschen DIN-Norm und wird korrekterweise oft mit angegeben. 

C-41, CN-16, ECN-2, Schwarzweißentwicklung

Diese Werte geben den vom Hersteller vorgegeben Entwicklungsprozess an und sind hauptsächlich für Labore wichtig. Es gibt verschiedene genormte Entwicklungsprozesse, welche die genauen Arbeitsabläufe während der Entwicklung standardisieren. Die wichtigsten und gängigsten sind C-41 und die Schwarzweißentwicklung. Grundsätzlich lässt sich sagen dass alle handelsüblichen Fotokleinbildfilme einer der oben gennannten Prozesse entsprechen. Ausnahmen findet man bei sog. Cinefilmen, welche grundsätzlich aufgrund von speziellen Beschichtungen im ECN-2 Prozess entwickelt werden. Bei Cinestill Filmen wurde diese Schicht entfernt weshalb diese im handelsüblichen C-41 Prozess entwickelt werden.

Das Format

In diesem Beitrag möchten wir uns auf Kleinbildfilme konzentrieren. Als Kleinbildfilme werden die Farbnegativ- und Schwarzweißfilme des Typs 135 bezeichnet. Kleinbildfilme Typ 135 haben pro Aufnahme eine Breite von 35mm. Daher werden diese auch häufig als 35mm Film bezeichnet. Dies entspricht übrigens der Sensorgröße von digitalen Vollformatkameras.

Die 135 in Typ 135 hat nichts mit den Maßen des Films zutun. Die Bezeichnung stammt ursprünglich intern von Kodak und wurde bei allen Herstellern übernommen. 

Worauf es bei Portraits ankommt

Die richtige Lichtempfindlichkeit

Während wir bei Landschaftsaufnahmen gerne die gesamte Szenerie scharf haben wollen, bevorzugen Fotografen bei Portraits einen unscharfen Hintergrund. Um diesen Effekt zu erzielen, ist es nötig die Blende der Kamera möglichst weit zu öffnen. Dies bewirkt, dass viel Licht auf den Film trifft. Damit die Bilder nicht überbelichtet werden, empfiehlt es sich daher eine möglichst geringe ISO zu wählen. Dies hat zusätzlich den Effekt, dass das Ergebnis sehr scharf und mit feiner Körnung daher kommt. Häufig wird man, je nach Lichtbedingungen in der Klasse der 100er bis 200er fündig.

Farbwiedergabe und natürliche Hauttöne

Neben der richtigen ISO sind die Farben des Films ein weiteres wichtiges Kriterium für die  Filmwahl für Portraits. Da bei Portraits Menschen fotografiert werden, ist es wichtig einen Film zu wählen der die Hauttöne möglichst natürlich abbildet. Jeder Film hat sein eigendes Farbprofil und ist daher möglichwerweise nicht ideal für Portraits.

Die 3 besten Farbfilme für analoge Portraits (+1)

Nachfolgend stellen wir euch unsere Top 3 für Portraits vor. Jeder Film hat seine Vor-& Nachteile, weshalb wir hier keine Reihenfolge festgelegt haben. Am Ende findest du noch einen zusätzlichen Filmtipp.

Grundsätzlich eignen sich viele Filme für Portraits. Deiner Kreativität sind in der Fotografie (vor allem mit Film) keine Grenzen gesetzt. Und manchmal entspricht die Optik eines Films nicht unbedingt dem Mainstream, ist aber die perfekte Wahl für deine Bildgestaltung.

Kodak Gold 200

Der Kodak Gold ist kein typischer Portraitfilm. Durch die ISO 200 und die eher warmen Farben ist er aber durchaus gut geeignet. Zudem ist er mit rund 10€ günstiger als typische Alternativen.

Der Kodak Gold ist ein echter Allrounder und sollte bei jedem Analog-Fotografen auf Vorrat liegen. Er ist zudem gut für Anfänger geeignet, da er kleinere Belichtungsfehler problemlos schluckt. Der Name ist hier Programm: Gold beschreibt die warmen Farben perfekt.

Kodak Portra 160, 400 und 800

Die Kodak Portra-Reihe ist, wie der Name schon vermuten lässt, perfekt für die Fotografie von Portraits geeignet. Die Portra-Filme zeichnen sich durch besonders natürliche Hauttöne, feine Körnung und hohe schärfe aus.

Zudem gibt es für jede Lichtsituation die richtige ISO. Ein Nachtteil könnte, insbesondere für Anfänger, der etwas höhere Preis sein. Trotzdem bekommt man hier aber einen wirklich sehr guten Film, welcher auch für andere Aufnahmen als Portraits sehr gut geeignet ist.

Kodak Pro Image 100

Der Kodak Pro Image 100 ist mit ISO 100 nochmal etwas feinkörniger und unempfindlicher als der Portra 160. Die Farben werden beim Pro Image als Kodak-Typisch warm beschrieben, sind aber eher etwas kühler und natürlicher als beim Gold 200.

Mit ISO 100 könnte der Pro Image für einige Lichtsituationen möglicherweise nicht Lichtstark genug sein. Vorteil ist hier aber der etwas günstigere Preis im Vergleich zur Portra-Reihe.

Experimentelle Alternative: Cinestill 400Dynamic

Durch die etwas höhere ISO, den Halo-Effekt der Cinestillreihe und die Cinematischen Farben könnte Deine Portraits einen ganz besonderen Look erhalten.

Im Vergleich zum Portra ist die Körnung leicht höher und schärfe etwas geringer. Zudem sind die Farben deutlich wärmer als beim Kodak Portraitfilm. Insgesamt ist der Cinestill deutlich weicher und bringt die typische Kino Optik mit.

Fazit

Die Wahl des richtigen Films für Portraits hängt stark von deinen persönlichen Vorlieben, dem gewünschten Look und den Lichtverhältnissen ab. Während Klassiker wie der Kodak Portra durch ihre Natürlichkeit und Qualität überzeugen, bieten Alternativen wie Kodak Gold oder Pro Image 100 eine gute und oft günstigere Einstiegsmöglichkeit. Wer Lust auf kreative Experimente hat, kann mit Cinestill 400D filmische Looks erzeugen, die sich vom Mainstream abheben.

Wichtig ist: Es gibt nicht den einen perfekten Portraitfilm. Vielmehr lohnt es sich, verschiedene Filme auszuprobieren und selbst herauszufinden, welcher am besten zu deinem Stil und deiner Kamera passt. Die analoge Fotografie lebt schließlich von Charakter, Überraschungen und Lernprozessen - und genau das macht sie so besonders.

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